Bedeutung der Berührung für die Entwicklung des Babys
Von allen unseren Sinnen entwickelt sich der Tastsinn als erster Sinn. Schon fünfeinhalb Wochen nach der Zeugung hat Ihr Baby angefangen, Berührungen an der Lippe oder Nase zu spüren. Im Laufe der Schwangerschaft dehnt sich die Berührungsempfindlichkeit auf den ganzen Körper aus. Wenn Ihr Kind dann auf der Welt ist, ist der Tastsinn zwar noch nicht ganz ausgereift, aber trotzdem bietet er Ihrem Kind den besten Zugang zu dieser neuen und spannenden Welt. Für die weitere Entwicklung Ihres Babys ist der Tastsinn unverzichtbar: Er hat sowohl einen großen Einfluss auf das emotionale Empfinden, als auch die kognitive Entwicklung, das Körperwachstum, die Immunfunktion und den allgemeinen Gesundheitszustand. Berührung ist also nicht nur das beste Mittel, um Ihrem Baby Ihre Liebe zu zeigen, sondern stärkt und schützt das Kind auf vielfältige Weise.
Neben der positiven Wirkung der Massage auf Ihr Baby stärkt die Massage zusätzlich auch die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind. Die Streicheleinheiten, die Sie Ihrem Kind mit der Babymassage zukommen lassen, stärken das sogenannte „Urvertrauen“ des Kindes. Ihr Baby fühlt sich sicher, geliebt und behütet. Wenn Sie Ihr Kind massieren, sind Sie in dieser Zeit ganz mit Ihrem Baby beschäftigt und nehmen dabei die Signale Ihres Kindes sehr intensiv wahr und lernen, besser die Bedürfnisse zu deuten und darauf eingehen zu können.
Babymassage und frühgeborene Kinder
Wenn Ihr Kind vor dem eigentlichen Geburtstermin auf die Welt gekommen und noch sehr klein ist, haben manche Eltern Angst, ihm durch zu starke Berührungen weh zu tun oder es gar zu verletzen. Die Babymassage gibt Eltern mit frühgeborenen Kindern die Möglichkeit, auf sanfte Weise einen Zugang zur Berührung des Kindes zu erhalten und stärkt das Vertrauen in den Umgang mit dem Frühchen.
Zahlreiche neuere Untersuchungen zeigen, dass Berührung und Körperkontakt das sind, was Frühchen ganz besonders benötigen. Wenn Sie ein frühgeborenes Kind haben, kennen Sie vielleicht aus dem Krankenhaus die Kängurumethode, bei der die Frühchen mehrere Stunden am Tag bei direktem Haut-zu-Haut-Kontakt auf den Arm genommen bzw. auf die Brust gelegt werden. Die so behandelten Kinder sind besser in der Lage, die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, schlafen besser und nehmen schneller zu. Unterstützt werden kann diese Förderung durch die Massage. Untersuchungen zeigten auch hier, dass durch das sanfte Streicheln und Massieren die Babys schneller zunehmen, eine Verbesserung des Tastsinns aufweisen und die Klinik schneller verlassen als nicht massierte Kinder.