Gerade bei der ersten Schwangerschaft gibt es viele Fragen. Eine gute Begleitung ist deswegen von großer Bedeutung. Erfahrene Freundinnen sind oft eine große Hilfe, denn mit ihnen kann man in Ruhe alle Bedenken und Fragen teilen, die sich ergeben. Vicki Iovine möchte in ihrem Buch „Beim ersten Kind gibts 1000 Fragen: Alles, was Ärzte nicht sagen, Männer nicht wissen und nur die beste Freundin verrät“ diese freundschaftlichen Tipps weiter geben.
Vicki Iovine, Bestsellerautorin und Mutter von vier Kindern, hat nun die zweite Auflage ihres Buches „Beim ersten Kind gibt’s 1000 Fragen“ bei Trias heraus gebracht, das erstmals 1995 in Amerika als „The Girlfriend’s Guide to Pregnancy“ erschien. Auf 390 Seiten möchte sie hier wichtige Fragen, die sich in der Schwangerschaft ergeben, freundschaftlich und ehrlich beantworten: Ob Körpergefühl, Sex, optimale Schwangerschaftsbekleidung oder der Geburtsbeginn – Vicki Iovine stellt ihre ganz persönlichen Erfahrungen vor und gibt Tipps für den Umgang.
Leider entsprechen diese subjektiven Ratschläge allzu oft nicht den Empfehlungen, die heute allgemein Schwangeren gegeben werden. Hier finden sich rein subjektive Erfahrungen der Autorin und ihrer Freundinnen wieder, versehen mit Kommentaren wie „Auch das Rauchen war damals erlaubt, was besonders hilfreich war, denn unsere Mütter hatten wenigstens etwas nicht Dickmachendes, was sie sich in den Mund stecken konnten…“ oder „Von nun an bis zu dem Tag, an dem du stirbst (oder dankenswerterweise in Senilität verfällst), wirst du dir um dein Kind Sorgen machen.“ Insgesamt zeichnet Vicki Iovine eine sehr medizinisch orientierte Schwangerschaft und Geburt nach: Sie schreibt weder über Hebammen noch Doulas (obwohl sie die Bedeutung der Freundinnen immer wieder hervor hebt), sondern ausschließlich von beratenden Ärzten und ist auch dem Wunschkaiserschnitt gegenüber nicht wirklich abgeneigt. Vielleicht lässt sich dabei an der ein oder anderen Stelle schmunzeln, wenn man sich dessen bewusst ist, dass dies keine ernst gemeinten Ratschläge sein können. Oder wenn man sie auf die derzeitige moderne und klinische amerikanische Geburtskultur zurück führt. Als Ratgeber für Erstgebärende ist das Buch jedenfalls nicht geeignet.
Gesamturteil: Leider werden in Vicki Iovines Ratgeber nicht unbedingt die besten Ratschläge weiter gegeben, die man von einer Freundin erwarten würde. Schwangerschaft und Geburt werden hier vielmehr aus einer medizinischen, humorvoll bis sarkastischen Sicht betrachtet. Wer sich auf das erste Kind vorbereiten möchte, sollte doch besser zu anderer Literatur greifen.