Rezension: Mister Kanister und die Lila Giraffe

Mister Kanister, ein älterer Esel, begegnet auf seiner ersten und einzigen Wüstendurchquerung der Lila Giraffe. Bezaubert von seiner „Purpurkönigin“, in deren Hals sich manches Mal die Silben der Wörter durcheinanderbringen, verbringt er viele wunderbare Tage mit ihr. Da Mister Kanister seinen Beruf am anderen Ende der Wüste vergessen hat, erfindet er jeden Tag einen neuen für sich: Mal ist er Gärtner, dann Automechaniker oder Bergführer. Auch die Arbeit als Tänzerin oder Philosoph probiert er aus – stets begleitet und umsorgt von seiner lila Freundin. Eines Tages zieht es ihn hinaus in die Welt, weg von der Lila Giraffe. Er trifft ein junges Pferd, eine Schweineprinzessin, die nur für ihn zum Tee existiert, und schenkt einem einsamen Ort eine Geschichte. Dabei lernt er auch die Sehnsucht kennen und erfährt, dass es doch am schönsten ist bei seiner Lila Giraffe.

Kristin Lohmann hat mit „Mister Kanister und die Lila Giraffe“ ein phantastisches Buch kreiert, das Eltern und Kinder gleichermaßen in den Bann zieht. Sowohl die surreale Geschichte, in der fliegende Sofa-Taxis die Wüste durchqueren und eine purpurfarbene Giraffe die Flecken immer wieder neu sortieren muss, als auch die einfachen und doch mit liebevollen Details angereicherten Bilder sprechen Vorleser und Zuhörer an. Die Geschichte von Mister Kanister und der Lila Giraffe erinnert dabei an einen Klassiker der Literatur: Antonie de Saint-Exupérys „Der Kleine Prinz„. Obwohl auch diese Liebesgeschichte in der Wüste spielt, gibt Kristin Lohmann ihr ein neues, surreales Kleid – ohne zu abgehoben zu werden. Ein entzückendes Vorlesebuch für Kinder ab 5 Jahren!

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