Eine Geburt ohne Hebamme ist nicht vorstellbar. Für dieses große Ereignis im Leben der Frau ist es von großer Bedeutung, einen Menschen an der Seite zu haben auf den man sich verlassen kann. Der weiß, was während der Geburt vor sich geht. Der einen unterstützt, hilft, erklärt. Man braucht eine erfahrene Frau an der Seite. Auch für Männer ist die Hebamme unter der Geburt von großer Bedeutung. Auch sie brauchen Unterstützung, Aufklärung, Hilfe. Hebammen können all das leisten. Insbesondere Beleghebammen in Krankenhäusern, freiberufliche Hebammen in Geburtshäusern und Hebammen, die Hausgeburten begleiten. Sie sind ganz nah bei den Gebärenden, kennen sie und können so durch das Vertrauen und die Intimität besonders gut unterstützen. Sie kennen „ihre“ Frauen und Paare. Nun aber ist die Arbeit der freiberuflichen Hebammen in Gefahr: Durch zu hohe Berufshaftpflichtverischerungsgebühren droht der Wegfall der freiberuflichen Hebammen.
Die Versicherungsprämien für freiberuflich arbeitende Hebammen sind in den letzten zwei Jahren um 80% angeboben worden. In diesem Jahr steht eine weitere erhebliche Prämienerhöhung an. Dem gegenüber steht der geringe Verdienst der freiberuflich arbeitenden Hebammen mit einem Stundenlohn von durchschnittlich nur 7,50 €.Viele Hebammen haben daher schon ihre freiberufliche Tätigkeit aufgeben müssen – weitere würden folgen müssen.
Was bedeutet es, wenn wir keine freien Hebammen mehr haben? Studien beweisen, dass bei Geburten, die von einer persönlichen Hebamme begleitet werden (zu Hause, im Geburts- oder Krankenhaus), weniger Komplikationen auftreten. Ohne die Unterstützung der eigenen Hebamme werden Geburten weiter in den klinischen Bereich gedrängt. Frauen können sich nicht aussuchen, von wem sie Unterstützung erfahren wollen. Im Klinikdienst sind sie mit Schichtwechseln, weniger persönlichem Kontakt, weniger persönlicher Unterstützung konfrontiert. Eine außerklinische Geburtshilfe wäre nicht möglich.
Daher müssen die freien Hebammen in ihrem Aufruf unterstützt werden. Am 5. Mai finden bundesweit Protestveranstaltungen statt. Zudem kann jeder seine Stimme für die freien Hebammen bei einer Online-Petition abgeben.
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