Die Impffrage. Sie scheidet PEKIP-Gruppen, Stilltreffs, ja sogar Freundschaften und Familien. Kürzlich habe ich mich mit einer Freundin getroffen, die fragte: „Aber Ihr gehört doch nicht zu den Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen, oder?“ Ein betretenes Schweigen stand im Raum. Lässt man diese Frage nun einfach verklingen, antwortet man ehrlich, oder sagt man etwas wie „Wir sind uns noch nicht so sicher…“? Kaum ein anderes Thema enthält so viel Konfliktpotential wie die Frage nach der Impfung von Säuglingen und Kleinkindern.
In Martin Hirtes „Impfen – Pro & Contra. Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung“ kann man sich umfassend über das Impfen informieren. Hier werden allgemeine Informationen zum Thema gegeben, von der Geschichte des Impfens über die Zulassung von Impfstoffen bis hin zu Impfschäden. Außerdem sind Impfungen im Einzelnen aufgeführt (Tetanus, Diphtherie, Polio, Keuchhusten, Hib, Hepatitis B, Pneumokokken, Meningokokken, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, HPV und weitere Indikations- und Reiseimpungen). Zu jeder der einzelnen Erkrankungen erfährt man wesentliche Aspekte, zusätzlich Informationen über die Impfung, den Impfstoff, die Wirksamkeit und Nebenwirkungen des Impfstoffs. Neben der allgemeinen Impfempfehlung der STIKO wird ein Entwurf für einen alternativen Impfplan aufgeführt.
Das 439 Seiten umfassende Buch nimmt einem die Entscheidung zwar nicht ab, ob man sein Kind nun impfen lässt oder nicht, aber es erklärt auf verständliche Weise Vor- und Nachteile von Impfungen. Diese Informationen sind übersichtlicher und inhaltsvoller als die Beratung, die man beim Kinderarzt erhält – wenn man denn überhaupt eine erhält und nicht nur eine Broschüre in die Hand gedrückt bekommt oder das Impfen überhaupt nicht zur Diskussion steht. Zusammenfassungen zu jeder Erkrankung und Impfung am Ende jedes Kapitels machen das Werk noch übersichtlicher. Insgesamt hat man hierdurch eine gute Grundlage, um eine individuelle Entscheidung zu treffen und auf die Frage, ob man impfen lässt, selbstbewusst antworten zu können.
Gesamturteil: ein Standardwerk, mit dem man sich auseinander gesetzt haben sollte – empfehlenswert!